Fortbildungen mit dem Verband SchuleWirtschaft

Nach einer Corona-Pause konnte endlich die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Verband SchuleWirtschaft RLP wieder aufgenommen werden. In mehreren Online-Sitzungen wurden die Fortbildungen vorbereitet, damit sie schließlich wieder als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden konnten.
Unter dem Titel "Schulleitung: Stark durch Führung in der Krise" fanden die Veranstaltungen im Pfalzhotel Asselheim in Grünstadt statt. Als Referentin stand Dipl.-Psych. Angela Einicke zur Verfügung, seit 28 Jahren tätig als selbstständige Beraterin und Trainerin für Unternehmen, u.a. in den Themenfeldern der psychischen Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit in Beruf.

In der ersten Veranstaltung befassten sich die Teilnehmer mit der Frage: "Fast zwei Jahre Corona-Pandemie bedeuten für Schulen und Schulleitungen Führung in einer herausfordernden Ausnahmesituation. Wie kann Führung in einer solchen Krise gelingen?" Die Ist-Situation im Schulalltag wurde analysiert, die Rolle und Haltung der Schulleitung reflektiert und erste Ansätze und Stellschrauben kennengelernt, an denen SL für sich drehen können, um ihre Ressourcen zu stärken und krisenfest führen zu können.

Am Fortsetzungstermin war die Möglichkeit gegeben, nach einer Phase der Anwendung im Schulalltag die Ergebnisse gemeinsam zu reflektieren und zu vertiefen. Gerade in der zweiten Veranstaltung stellte sich die Diskrepanz von Theorie und Praxis deutlich heraus: Schulleitungen sind in der Regel sehr resilient. Sie sind in der Regel interessiert an Neuem, sind offen, kennen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, sind flexibel, humorvoll, beziehungsfähig, empathisch, sie können Probleme kreativ lösen, sind optimistisch, stehen zu ihren Wünschen, sind ausdauernd, haben einen festen Willen und sind mutig.
Diese Resilienz wird aber durch den Alltag überstrapaziert, so dass in vielen Fällen die Gefahr von Überlastung besteht. Besonders gefährlich sind: fehlende Pausen an jedem einzelnen Schultag, der sich oft über 10 Stunden hinzieht, Vorbereitungszeit an Schultagen bis in den späten Abend hinein, fehlende Erholung am Wochenende, wenn komplexere Arbeiten „in Ruhe" nachgeholt werden, die im turbulenten Schultag nicht zu schaffen sind, fehlende Erholung in den Ferien, weil die Schulaufsicht davon ausgeht, dass die SL  auch dann werktäglich zur Verfügung stehen, usw.
Die Liste ist lang und wurde ausgiebig diskutiert.

Festgestellt wurde von Seiten der Vertreterinnen des Schulleitungsverbandes: Sie sind nicht neu, weshalb sie schon lange in den Forderungen des Schulleitungsverbandes Rheinland-Pfalz ihren Niederschlag finden.